Da ist eine Spur von Es-war-Einmal, von Ehemals, von Vorvorgestern, von Vergessen-Haben. Da ereignet sich etwas in mir und mit mir und über mich hinweg, aber dann ist etwas fortgegangen, hat sich von mir entfernt, vielleicht hab ich mich selbst von mir entfernt. Ich gerate in die Flucht oder vorerst zumindest in mein Abseits. Da hocke ich am eigenen Spielfeldrand Leben und kann nicht mehr ins Geschehen eingreifen.
Auf der Flucht sein vor wem, vor mir selbst, vor meinem So-tun-als-Ob, vor meinen Ahnungen und Erkenntnissen, und ich komme in Behelfswohnungen und Denkweisen, Aufschüben und Ratlosigkeiten an.
Ich schaue auf und bemerke ein Morgenrot der Hoffnung, denn da ist einer, dem ich vertrauen kann.
Stephan Reimund Senge
Beim ersten Blick wirken Esther Ben Mohameds Verse einfach gebaut und nicht dem Zeitgeist adäquat. Doch das wäre zu einfach, ihre Dichtkunst in einen Referenzrahmen zu betten, der ihren Versen nicht gerecht werden würde; denn bereits beim zweiten Lesen ergeben sich vollkommen neue Sprachkorridore, die uns am Leben der Dichterin teilhaben lassen. Ihre Naturgedichte, die ihr fast täglich beim Spaziergang mit ihrem Labrador Milow zufliegen, lassen eine begnadete Beobachterin des Naturgeschehens erkennen, die dazu in der Lage ist, einfache Themen in Lyrik zu transformieren.
Rüdiger Heins
In seinem szenischen Text TOBIT verwandelt Ralph Roger Glöckler eine uralte Erzählung in eine zeitlos aktuelle Parabel von Krieg und Verfolgung. Dabei gelingt ihm ein sprachliches Wunder an nahezu antikischer Klarheit, wo sich heutige Vorstellungen bruchlos mit archaischer Bildhaftigkeit verbinden.
Dorothea Renckhoff
Ralph Roger Glöcklers virtuose Tobit-Dichtung lässt verstehen, dass es keine unumstößliche Wahrheit gibt und die Guten die gleichen Menschen sind wie die Bösen. Das ist bestürzend und befreiend zugleich.
Peter H. E. Gogolin
Diese Minidramen entstanden zu tagespolitischen Anlässen, aktuellen Geschehnissen und als Reaktion auf den täglichen Wahnsinn. Es sind sehr kurze Szenen, Momentaufnahmen, winzige Theaterstücke mit knappen Dialogen. Sie fangen jeweils eine einzige Situation ein und treiben sie auf die Spitze. Sie sind lustig und pointiert, dramatisch und grotesk, melancholisch und erschreckend, skurril und überraschend.
Jutta Schubert schreibt Erzählungen, Romane, Theaterstücke, Gedichte und Essays. Sie ist auch Theaterregisseurin und Dramaturgin. Jüngste Veröffentlichungen: Der Erzählband „Der Mond ist ein Licht in der Nacht“ und das Theaterstück „Casanovas Nacht“. Für ihr schriftstellerisches Werk erhielt sie zahlreiche Auszeichnungen. Sie ist Mitglied des VS Hessen und des PEN.
Stephan Reimund Senge (Ocist) ist Ordenspriester, Theologe, Schriftsteller, Dichter und Entwicklungshelfer im Sudan. Bekanntheit erlangte Senge als Autor von Büchern mit Lyrik, Prosa, Erzählungen, Tagebuchtexten und Parabeln.
Literarische Archäologie in Bingen
Walter Eichmann begibt sich auf eine Spurensuche nach menschlichen und literarischen Fußabdrücken berühmter Dichter und einer Dichterin, die sich in Bingen aufhielten oder dort wichtige Impulse empfingen.
Die Recherchen in die Welt der Literatur beginnen in der Antike, beim römischen Dichter und Staatsmann Ausonius auf einer Reise durch den Hunsrück zu Mosel und Rhein. Es geht weiter mit der mittelalterlichen Lichtgestalt Hildegard von Bingen, sowie u.a. Brentano, Goethe, Victor Hugo, Stefan George und Thomas Kling, um nur einige zu nennen, die ihre Spuren in der Rheinstadt per Lyrik und Prosa hinterließen.
Der Zisterziensermönch Stephan Reimund Senge bewegt sich mit seiner Dichtkunst auf den Spuren der irischen Mönche, die mit ihren Marginalien in handgeschriebenen Bibeltexten ihren ureigenen Handabdruck für die Nachwelt hinterlassen haben. Sie waren es auch, die die europäische Dichtung begründeten.
Gedicht, Gebet und Gesang liegen also ganz dicht beieinander. Der „Himmeroder Dichtermönch“ Bruder Stephan pflegt diese Tradition monastischer Dichtung bereits seit Jahrzehnten. Er hat jetzt schon mit seiner Dichtung einen Handabdruck für die Ewigkeit hinterlassen.
Bruder Stephan ist ein Dichter, der mit geschliffenen Versen und melodischen Prosaminiaturen einen unverkennbaren Stil entwickelt hat, der das Prädikat „besonders wertvoll“ verdient.
Rüdiger Heins
VORSATZ NACH DAWNA MARKOVA
Ich wähle, meine Stunden zu bewohnen,
einen Garten so groß wie ein Tennisplatz,
an den Bäumen das pralle Leben,
im Ofen der warme Laib Brot,
im Bett mein Liebster.
Atmen, wie Franzosen Auto fahren,
bange wird mir nicht.
Barbara Rossi
Die Stille
als Gefährtin
leere ich
den Uhrenkasten
Barbara Schleth
Fitzepitz ist ein Däumling, der eines Tages bei dem Mädchen Kristinka auftaucht. Beide werden Freunde und erleben spannende, lustige und lehrreiche Abenteuer. Die Gute-Nacht-Geschichten regen die Phantasie an und verleiten zum Träumen. Geeignet für Kinder und jung gebliebene Erwachsene.
Mit detektivischem Feingefühl hat Kajo Lang einen Fall beschrieben, den es so nicht geben dürfte.
Dennoch ist es möglich, vor den Augen der Justiz ein Verbrechen zu begehen, bei dem ein Unschuldiger verurteilt wird.
Involviert in diesen Justizskandal sind ein Jugendamt, die Polizei, die Staatsanwaltschaft und das Gericht.
Mit Worten aus der Stille begibt sich Rüdiger Heins auf eine lyrische Reise. Leben, Liebe, Licht dienen als spirituelle Anker, um in Aphorismen, Gedichten und Kurzprosa über menschliche Krisen, den Verhängnissen des Seins, der Vergänglichkeit, aber auch um über das Lächeln, die innere Haltung und die Hoffnung zu philosophieren.
Ein nachdenkliches Buch, ein heilsames.
Denn Buddha knipst die Lichter an.
Annette Rümmele
„Zusammen genommen führt er das Leben eines Universalgelehrten.“
Michael Landgraf, Generalsekretär des PEN-Deutschland
Mal kritisch, mal bissig und auch mal witzig, aber stets Gehaltvoll
So lässt sich der neue Essay-Band des bekannten Autors und Fotografen Christian Sünderwald wohl am besten beschreiben.
„Denken kann man sich schenken“ meint der Autor, allerdings nicht gewohnt sprichwörtlich, sondern wortwörtlich und er ist davon überzeugt, dass man mit diesem Geschenk gar nicht großzügig genug sein kann und das vor allem auch sich selbst gegenüber.
Denn Gedanken seien bekanntlich frei und es gibt kaum etwas schöneres und wichtigeres im Leben, als uneingeschränkte Freiheit. In unseren Gedanken können wir also immer und überall sofort grenzenlos frei sein. Zudem kosten Gedanken nichts und sind doch so wertvoll, gibt uns der Autor weniger mahnend als appellierend aufmunternd zu bedenken.
Man kann, aber muss keineswegs die Ansichten des Autors teilen. Sie sind aber alle dazu geeignet, die eigenen Gedanken anzuregen und die eigene Sicht auf die Dinge zu reflektieren.
Die literarischen Portionen, in denen dieses Buch die Essays Sünderwalds serviert, lassen sich stets am Stück verzehren. So ist es die ideale Lektüre für Zwischendurch oder den Nachttisch.
365 Tage im Jahr beschäftigt sich die Anthologie mit dem Thema Liebe. Etwa 200 Autorinnen und Autoren haben sich mit ihren Texten daran beteiligt. Entstanden ist eine vielfältige Auseinandersetzung, die den Alltag in einen Zauber des Glücks verwandelt.
Der Zisterzienser Mönch Stephan Reimund Senge bewegt sich mit seiner Dichtkunst auf den Spuren der irischen Mönche, die mit ihren Marginalien in handgeschriebenen Bibeltexten, ihren ureigenen Handabdruck für die Nachwelt hinterlassen haben. Sie waren es auch, die die europäische Dichtung begründeten.
Gedicht, Gebet und Gesang liegen also ganz dicht beieinander. Der Himmeroder „Dichtermönch“ Bruder Stephan pflegt diese Tradition monastischer Dichtung bereits seit Jahrzehnten. Er hat sich bereits jetzt schon mit seiner Dichtung seinen Handabdruck für die Ewigkeit hinterlassen. Bruder Stephan ist ein Dichter, der mit seinen geschliffenen Versen und seinen melodischen Prosaminiaturen einen unverkennbaren Stil entwickelt hat, der das Prädikat „besonders wertvoll“ verdient.
„So geht es Rüdiger Heins um jene einer menschlicheren Welt. Das zeigt sich schon in seiner Freundschaft und Zusammenarbeit mit dem Schriftsteller und Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff, der in seinen Büchern immer wieder soziale Missstände offengelegt und dazu beigetragen hat, dass sie behoben wurden.“ Prof. Dr. Mario Andreotti, St. Gallen
„Rüdiger Heins schreibt selbst Theaterstücke, Essays, Gedichte und stellt immer wieder beachtliche Projekte auf die Beine. Zusammen genommen führt er das Leben eines Universalgelehrten“ wie Michael Landgraf, Generalsekretär des deutschen PEN, der wichtigsten Vereinigung deutscher Schriftsteller, diagnostiziert. Landgraf war es auch, der Rüdiger Heins zum Mitglied des PEN vorschlug.
Herausgegeben von:
INKAS – Institut für Kreatives Schreiben
im Netzwerk für alternative Medien und Kulturarbeit e. V.
EDITION MAYA
Die Poesie der Gestalt
Annette Rümmele
Seelenmomente
Franziska Schmetz
Seelenmomente – Das Erstlingswerk der Troisdorfer Autorin Franziska Schmetz. Mit diesem Lyrikband, der aus modernen Zeilenbrüchen, aber auch traditionellen Haiku besteht, verbindet sie das Alte mit dem Neuen und lässt so eine ungewöhnliche Sicht auf die Dichtkunst entstehen.
Fensterglotzer
Rüdiger Heins